
Der Gott der Morgendämmerung – eine Liebesgeschichte
Ich kann nicht nur Humor! Oh nein! Ich kann auch Frauenroman. Um das unter Beweis zu stellen findet ihr hier einen kleinen Auszug aus: „Der Gott der Morgendämmerung – eine Liebesgeschichte“.
Die Handlung basiert auf einer Begebenheit, die meiner nullten Reinkarnation, also Pharao Cheops, genau so passiert ist.
Wir schreiben das Jahr 2.618 vor Christus. Die Morgensonne streift über den Palast des Pharaos in Memphis, der Hauptstadt Ober- und Unterägyptens. Lässig lehne ich gegen den Tresen der Außen-Bar meines Palastes. Einsam und verlassen liegt die Poollandschaft vor mir. Mein braungebranner, frisch geölter Oberkörper glänzt in den ersten Sonnenstrahlen. Ich spüre jeden Muskel meines durchtrainierten Sixpacks. Mein einziges Kleidungsstück, ein weißer Lendenschurz, weht sanft in der Brise. Mit der linken Hand fahre ich durch meine langen, schwarzen Haare. Ich lächle. Was kann es besseres geben, als Pharao zu sein? Und dazu noch der beliebteste Pharao aller Zeiten? Ich bin zufrieden, stecke einen Strohhalm in mein Glas und sauge an meinem Caipi.
„Hallo“, ertönt ein Ruf vom anderen Ende der Poollandschaft. Eine junge Frau, einen großen Wäschekorb tragend, kommt zum Vorschein.
„Hallo! Jemand hat zehn Badetücher bestellt. Wo kann ich die abgeben?“
„Mir egal“, rufe ich zurück.
Mit langen, wiegenden Schritten kommt sie auf mich zu, eine schlanke, wohlgeformte Schönheit. Mit einer schwungvollen Bewegung stellt sie den Wäschekorb auf den Tresen, ich kann gerade noch mein Caipi-Glas retten. Sie schließt die Augen und zieht genießerisch die Luft ein „Ah – Frischer Moschusochse. Bist du das?“
„Ja logo“, antworte ich. „Das Duftwasser habe ich von Händlern aus dem Norden. Hat mich ein Vermögen gekostet.“
„Ich liebe Moschusochsen!“, antwortet sie, ihre Haarpracht schüttelnd. Aus einem kleinen Täschchen zieht sie einen Bogen Papyrus und eine Feder hervor.
„Kannst du mir den Empfang bestätigen?“
„Klar“, antworte ich und unterschreibe.
„Du hast aber mal eine Handschrift! Kann ja keiner lesen“, sagt sie, mich keck angrinsend.
„Da steht Cheops“, lese ich vor.
„Ach? Und dein Vorname?“
„Pharao!“.
Sie schlägt die Hand vor den Mund. „Ach Gott! Jetzt laufe ich dem Pharao einfach so in die Hände. Hätte ich das gewusst, da hätte ich mich noch schnell zurechtgemacht.“ Aufwendig drückt sie ihr Bustier zurecht.
Locker winke ich ab. „Ach was. Hätte, hätte, Fahrradkette. Ist schon in Ordnung.“
Sie reicht mir die Hand. „Ich bin übrigens die Dörthe. Das ist ja echt cool, dass ich dich persönlich kennenlerne.“
„Und ob“, antworte ich.
Sie betrachtet meinen Bauch und pikst mit dem Finger hinein „Du bist gar nicht fett. Kein bisschen Speck!“
„Genau“, antworte ich, meine Bauchmuskulatur anspannend.
„Ich hab gedacht, alle Pharaonen sind fett“, sagt sie.
„Meine Vorgänger waren alle fett. Ich aber nicht“, antworte ich und lächle. Es ist schon wahr, so schlank und sportlich wie ich war noch nie ein Pharao. Ich mache jeden Tag Bauch-Beine-Po und gehe schwimmen. Das zahlt sich halt aus! Zufrieden betrachte ich meine Oberschenkel.
Mit ihren langen Wimpern blinzelt sie mich an.
„Dann hast du bestimmt auch einen guten Charakter.“
„Ja logisch“, antworte ich und lache. „Schließlich bin ich Pharao!“
„Toll!“, staunt sie.
„Und sag mal, bist du auch intelligent?“
Ich räkle mich und schaue in die Sonne, ihr mein Profil bietend. „Ich bin Pharao, glaubst du denn dass ich da intelligent bin?“
„Ja, ganz bestimmt“, ruft sie.
„Tja“, antworte ich, einen Schluck Caipi nehmend. „Du hast mich durchschaut.“ Es ist schon wahr, ich war schon immer intelligent. Schon als Kind. Da brauche ich mich gar nicht verstellen, das merkt man halt.
„Boah – du bist hübsch, intelligent und hast einen guten Charakter – du bist echt toll“, sagt sie und starrt mich mit ihren großen, dunklen Kulleraugen an.
„Ja ich weiß“, antworte ich.
Ich betrachte ihre langen gewellten Haare und lasse eine Strähne durch meine Finger gleiten. „Du musst aber auch voll intelligent sein, wenn du Menschen so schnell beurteilen kannst!“.
„Sie strahlt mich an. „Ja, gell?“
Unsere Blicke treffen sich …
Dörthe sollte mich im folgenden Jahr ehelichen und als Dörthe die Erste in die Annalen der Weltgeschichte eingehen. Dörthe die Erste, eine der erotischsten und mächtigsten Herrscherinnen aller Zeiten – auf einer Stufe mit Nofretete, Kleopatra und Angela Merkel.
[…] Der Gott der Morgenröte (inkl. Teil […]