Ein Protagonist für einen Coming-of-Age-Roman?

Ein Protagonist für einen Coming-of-Age-Roman?

21. Juni 2022 0 Von Daniel Bühler

„Liebeskummer“ – beim Brainstorming für eine Coming-of-Age Geschichte (eine Entwicklungsgeschichte, eine Geschichte über das Heranwachsen) fiel mir das als erstes Wort ein. Und daraus folgend diese Gedanken des möglichen Protagonisten:

„Sandra fürchtete sich vor Bananen. Und bei Action-Filmen versank sie immer im Kinosessel und schob ihre Jacke bis zur Nasenspitze hoch. Ansonsten war sie ziemlich tough. Und wenn sie mir die Tür aufmachte, mich anstrahlte, einen Kuss gab und „Hallo, mein Engel“ sagte, dann wuchsen mir Flügel.

Warum sie ging? Ich weiß es nicht. Eigentlich habe ich sie verjagt. Vielleicht hatte ich zu viel Angst. Vor Nähe? Davor, dass sie die Richtige sein könnte? Die Wahrheit ist, ich bin süchtig nach Unglück und Verlassenwerden. Beinahe hätte ich gesagt, ich liebe es. Nein, ich hasse es, so wie ich mich hasse. Manchmal. Nein, das tue ich nicht. Aber hin und wieder gehe ich mir schon ganz schön auf die Nerven. Aber irgendetwas in mir scheint das Verlassenwerden zu mögen. Weil: nur wenn ich leide, werde ich geliebt! Oder vielleicht muss ich erst eine Heldentat vollbringen. Aber habe ich zu viel Angst zu sterben. Auch wenn ich dann nicht mehr kämpfen müsste. Aber habe ich überhaupt einen Grund zum Kämpfen?

Eigentlich vermisse ich Sandra. Und Lucy. Aber das ist eine andere Geschichte. Oder nicht?“