Tante Erna

Tante Erna

22. September 2019 0 Von Rebecca

Vor zwei Jahren habe ich in unserem Kreativkurs die Schreibanregung bekommen, einen Text zu einem Pferd im Flur zu schreiben. Normalerweise schreibe ich lange Geschichten über andere Kulturen, aber dieses eine Mal wollte ich etwas anderes ausprobieren.

Ich befand mich zu dem Zeitpunkt in meiner lyrischen Phase, die genau ein Gedicht lang ging, und heute möchte ich dieses mit euch teilen.

Tante Erna, dick und breit

Will heut Kaffee trinken

In nem blaunen Blumenkleid,

dabei sich fein zu schminken.

 

Bei Ebberts gibts heut kleine Preise,

2 Kuchen mit viel Sahne,

im altbekannten Kreise,

mehr Hüfte für die Dame.

 

Zurecht rückt sie den Hut,

den mit der großen Feder,

der auf dem Haupte ruht,

damit sie hübsch find jeder.

 

Sie greift zum Mantel,

es klopft an der Tür,

laut wie ein Trampel,

ganz ohne Gespür.

 

Erna hält inne,

die Tür bricht auf,

ihr schwinden die Sinne,

das Schicksal nimmt seinen Lauf.

 

 

Der Gaul vom Guth,

raus aus dem Gatter,

er schnappt sich den Hut,

danach ist er satter.

 

Das Pferd steht im Flur,

es tropft der Schnodder,

von Hans keine Spur,

der liegt im Modder.