Sneakpeak 2025 – Katharinas Bücher für die Zukunft
Exklusiver Sneakpeak! Ich war letztes Jahr fleißig und die Früchte darf ich euch dieses Jahr präsentieren. Zwei zu veröffentlichende Bücher stehen auf meinem Jahresplan: Zum einen gibt es endlich den lange erwarteten vierten Band meiner „Ersten Tochter“. Kehrt zurück nach Singis – eine Welt voller Regeln, Intrigen und Leidenschaften, die Myn beschlossen hat, von unten zu oberst zu kehren. Denn in ihr ist ein Drache erwacht, und der will nur eins: Freiheit.
Und zum anderen starte ich 2025 eine neue Buchreihe, auf die ich mich selbst schon ungeheuer freue. „Die Trabanten der Titanide“, erzählt in kurzen und etwas längeren Geschichten von den Abenteuer verschiedenster Menschen, die die Monde eines gigantischen Gasriesen bewohnen – kommt mit in ein Universum voller Abenteurer, Weltraumpiraten, taffen Frauen und schönen Männern!
Bereit für zwei Sneakpeaks in meine heurigen Veröffentlichungen?
Sneakpeak: Ketzersbuhle – Die Erste Tochter 4
Eine Legende erschafft sich selbst
(für die ersten drei Bände schaut doch mal auf Myns Homepage vorbei 😉 )
Genug ist genug, denkt sich Myn. Sie will ihre Welt verändern. Aber in einer Welt, in der immer noch die Väter das letzte Wort haben und ein autokratischer Oberster Priester regiert, hat sie als Frau wieder Macht noch Einfluss. Also muss sie sich ein Netz aus Verbündeten knüpfen.
Myns Adoptivbruder Vairrynn wiederum braucht eine Antwort auf eine Frage. Dafür ist er bereit, dem Schattenherrn selbst ins Gesicht zu blicken. Das Universum will einen Helden? Dann soll es ihm geben, was er verlangt.
Und nun der Sneakpeak, meine Lieben! 🙂 Er erzählt von Vairrynn, der Frage, die er stellt, und seiner Konfrontation mit Ktorram Asnuor, dem großen Antagonisten der „Ersten Tochter“!
Leseprobe: Die Konfrontation
Wie ein Schlaglicht hob ein Blütezeitsonnenstrahl, der durch das hohe, geschliffene Fenster des Konferenzraums fiel, die Gestalt des Feldherrn von seiner Umgebung ab. Oder vielleicht lag das auch an Vairrynns diamantscharfem Fokus, der auf Asnuor und nur auf Asnuor gerichtet war. Die Verwirrung des letzten halben Tages, das Gefühl, in ein Dutzend Richtungen gleichzeitig gerissen zu werden, war einer singulären Klarheit gewichen, wie sie mein Himmelsreiter nur wenige Male in seinem Leben empfunden hatte. Sie hatte ihn direkt zum Palast der Berufenen geführt, in das Herz von Asnours Macht, vor das Angesicht des erhabenen Feldherrn des Wy höchstpersönlich.
Das letzte Mal, da Vairrynn bewusst in diese Augen geblickt hatte, hatte er seinen Kschurr gezogen, um der Frau, die er Mutter nannte, den Gnadentod zu geben; hatte sich dieser Blick wie ein Grabwurm in sein Innerstes gebohrt und dort einen Schaden angerichtet, dessen er sich erst Jahre später bewusst geworden war – wenn überhaupt. Und jetzt sah ihn Asnuor mit einem erwartungsvollen Leuchten an, das dessen ganzes Selbst schillern ließ. Oder nicht schillern; es hatte keine Farbe, nicht wirklich. Es war wie ein Feuer, wäre Feuer schwarz gewesen, und wie ein Schatten in Weiß getaucht.
Vairrynn beschloss, das Schattenlicht zu ignorieren. Letzten Endes war er nicht wegen des Feldherrn des Wys gekommen. Nicht wirklich.
„Wo ist Ftonim Sar?“, fragte er und trat gerade so nahe an sein Gegenüber heran, um ein Gefühl des Unbehagens entstehen zu lassen. In jedem anderen zumindest. Ob Asnuor überhaupt Unbehagen empfinden konnte, dessen war sich mein Himmelsreiter nicht so sicher. Aber irgendetwas würde eine solche Nähe selbst bei ihm auslösen.
Der Feldherr reagierte jedoch zunächst gar nicht. Stattdessen regte sich die Viper – Mnuran Sna, der schräg hinter Asnuors linker Schulter stand.
„Was ist denn das für eine Frage? Was sollte den Feldherrn des Wy der Verbleib irgendeines Weltraumtrödlers kümmern? Und Sie wagen es, Seine Gnaden deswegen zu behelligen, ganz zu schweigen davon, dass Sie die Ruhe des Nachfesttages stö…“
„Mnuran.“ Das Wort war ruhig und gemessen ausgesprochen und brachte Sna der Einheit sei Dank zum Verstummen. „Das Wohl seiner Untertanen ist durchaus etwas, worum sich ein Feldherr sorgen sollte. Und es ist mein Vorrecht, zu entscheiden, wem ich ein besonderes Interesse angedeihen lasse. Bitte geh jetzt, Mnuran.“
Empörung, gemischt mit Entsetzen, gemischt mit Erbitterung, quoll aus Snas Lebensinnenraum wie siedender Teer; Vairrynn spürte es regelrecht auf der Haut. Er musste sich zusammennehmen, um seinen Blick nicht von Asnuor zu wenden. Die Viper war nicht sein Problem.
„Ich kann dich nicht mit einem Neoly allein in einem Raum lassen!“, entfuhr es Sna.
Asnuor sah ihn nicht an; lächelte ein kleines, feines Lächeln, das ganz allein an Vairrynn gerichtet war. „Keine Sorge, Mnuran. Mir wird kein Leid geschehen.“
„Wie kannst du dir so sicher sein? Er sieht dich an, als würde er dir jeden Moment den Hals brechen!“
Sneakpeak: Das Universum ist ein Fluss
Die Trabanten der Titanide, Band 1
Die Idee für die „Trabanten der Titanide“ beschäftigt mich schon länger. Am Anfang stand der Wunsch, ein neues Universum zu schaffen, in denen Geschichten spielen können, die ich für verschiedene SciFi- und Space-Opera-Anthologien geschrieben habe. So existieren auch schon kleine Fenster in die Welt der Titanide in Form von kurzen Erzählungen. Die erste davon beginnt so:
Schwer und dick tauchte die Titanide in die schwarzen Wolken ein, die wie Eselsbäuche vom Himmel hingen. Jambe fand es immer ein wenig unheimlich, wenn der Planet hinter den dunklen Schleiern verschwand. Die gewaltige Gasriesin war die Quelle allen Lebens auf den Monden, die sie umkreisten. Ohne sie wäre alles kalt und öd, so hieß es in den alten Geschichten. Zu weit weg war die weißgelbe Sonne, zu alt die Raumschiffe, die die Menschen einst hergebracht hatten.
Doch kurz und knapp bleibt es bei mir selten. Schon aus der zweiten Geschichten aus dem Universum der Titanide, erschienen in „Sternenglut 3 – Ein Raum voller Welten“ ist ein Kurzroman entstanden. Denn in Dio und Guang Yu, die beiden Protagonisten dieser Geschichte um zwei grundverschiedene junge Männer, die sich als Gefangene skrupelloser Weltraumpiraten wiederfinden, habe ich mich unsterblich verliebt.
Aus der etwa 40-seitigen Erzählung ist ein Kurzroman geworden, mit dem ich die Buch-Reihe der „Trabanten der Titanide“ offiziell eröffnen möchte.
Und jetzt kommt der Sneakpeak! Er findet mitten in der Erzählung statt, verrät aber meiner Meinung nach nicht zu viel. Denn die beiden Protagonisten dieser Szene wissen selbst nicht, was passiert ist. Wer aber eine gar keine Spoiler möchte, sollte jetzt lieber nicht weiter lesen!
Der große und der kleine Bruder Guang kommen auf der Suche nach dem mittleren Bruder auf einer verlassenen Mondstation an …
Leseprobe: Eine Schwalbe im Sturm
Niemand war hier. Der Hall ihrer Schritte in der Stille der Mondstation stellte Guang Yan die Nackenhaare auf. Feng und Xue vibrierten in seinen Händen, aber da war nichts und niemand, wogegen er seine Schwerter gebrauchen konnte. Shi-ge schritt vor ihm durch die leeren Gänge, und in seinen grau-weißen Roben sah er aus wie ein Geist. Verwünscht noch eins, Yan hatte gewusst, dass das Ganze eine hirnrissige Idee war! Aber auf den kleinen Bruder hörte ja keiner. A-Yu monatelang auf einem Zwergmond mitten im Nimmerwo hocken zu lassen, nur um eine drittklassige Kapererbande hochzunehmen, mit der sein Zweiter Bruder wahrscheinlich mit einer Hand auf dem Rücken gebunden fertiggeworden wäre … Aber irgendetwas war schiefgegangen.
Die Mondstation sah aus, als wäre eine Sturzflut hindurchgerauscht. Oder ein sehr entschlossener Guang auf einer Alles-oder-nichts-Mission. Limings morgenrote Energie schimmerte noch in den Korridoren, aber es war nicht mehr als ein Nachklang. A-Yu war nicht mehr hier. Auch die Freibeuter waren nicht mehr hier. Zurückgelassen hatten sie nur ihre Toten.
Als sie die fünfte Leiche erreichten, die unweit des leeren, verbogenen Rahmens einer Schubtür in einer getrockneten Blutlache lag, beugte Shi-ge sich kurz nieder und legte zwei Finger an die Pulspunkte des linken Handgelenks. Die Augen des toten Mannes waren noch offen, und irgendwie machte sein Gesicht auf Yan einen empörten Eindruck, als könne er die Unerhörtheit seines Ablebens selbst jetzt nicht fassen.
„Die ersten drei starben durch eine Photonengranate, der vierte wurde von einer energetischen Druckwelle unglücklich an die Wand des Korridors geschleudert“, sagte Guang Xingshi mit seiner ruhigen Großmeister-Stimme. „Aber dieser hier ist gestorben, weil seine Verletzungen nicht behandelt wurden.“
Was war so wichtig, um einen Waffenbruder dafür im eigenen Blut liegen zu lassen? Yans Griff um seine Schwerter verstärkte sich und ohne ein Wort stieg er über die zerstörten Flügel der nahen Schubtür, die offensichtlich aus ihrem Rahmen gesprengt worden waren. Nach wenigen Schritten blieb er wie versteinert stehen, starrte auf die verwaisten Schleusen der Mondstation. Kein einziges Lunarschiff war daran angedockt; nicht einmal ein Oberflächengleiter stand herum, als wäre die Kapererbande selbst ausgeplündert worden. Im Tech-Bereich vor den Schleusen war eine Konsole halb aus ihrer Verankerung gerissen worden, doch das war es nicht, was Yan hatte erstarren lassen.
Fast in der Mitte des weitläufigen Raumes, etwas näher an der zerstörten Tür als an den Schleusen, pulsierte ein energetisches Chaos, das in seinen Ohren und Augen schmerzte. Sogar seine Zähne taten weh. Shi-ge, der ihm durch die Tür gefolgt war, stieß hörbar den Atem aus und drängte sich an Yan vorbei. Seine übliche Unerschütterlichkeit hatte sich in Luft aufgelöst, und Yan konnte es ihm nicht verdenken. Wäre seine eigene Guang-Ausformung auch nur einen Deut schwächer gewesen, hätte er sich vermutlich in der nächsten Ecke übergeben. Nur mit Mühe unterdrückte er das Zittern in seinen Händen, während er seinem großen Bruder dabei zusah, wie dieser bewegungslos vor dem völlig energielosen Stück Raum stand, das im Herzen eines Wirrwarrs zerfetzter Energiebahnen pulsierte.
„Was ist hier passiert, ge?“
Guang Xingshi schüttelte den Kopf, umrundete einmal das pulsierende Nichts, durch das sich nur ganz zögerlich neue Verästelungen des Energiestroms einen Weg zu bahnen versuchten. So jedenfalls stellte es sich für Yan dar. Was sein großer Bruder gerade sah, mochte er sich nicht einmal vorstellen; dessen Feingefühl für den Energiefluss war sehr viel ausgeprägter als sein eigenes. Shi-ge hatte jenen Blick in seinen Mitternachtsaugen, der ihn immer so weltentrückt wirken ließ. Als würde er bereits gewahren, was jenseits des Gewordenen lag, jenseits der Energieströme und Materieinseln, die das Universum formten.
Behutsam hob Shi-ge die linke Hand und schickte einen Stoß rein weißer Funken seiner eigenen Energie in das Nichts, das in einem fast metallischen Blau aufglühte. Er nickte, als hätte das Nichts ihm eine Frage beantwortet.
„A-Yu“, sagte er bestimmt.
Yan ließ vor Überraschung seine Schwerter sinken. Die Antwort schien offensichtlich – wer sonst sollte hier passiert sein, wenn nicht Guang Yu? Nur hätte sich das metallische Blau der nachglühenden Energiesignatur kaum mehr von den sanften Dämmerungstönen unterscheiden können, die Yan mit seinem Zweiten Bruder assoziierte. Er würde wahrscheinlich nie dasselbe Niveau an Guang-Ausformung erreichen wie A-Yu und Xingshi, aber er kannte sich mit Energiesignaturen aus.
„Bist du dir sicher, ge?“, sagte er also, eine Frage, die er noch nie in seinem Leben gestellt hatte.
Sein Bruder warf ihm einen kurzen Blick zu, der weder verwundert noch verärgert war, dann holte er tief Atem und ließ Songtao – länger und ein wenig breiter als Yans Doppelschwerter oder A-Yus elegantes Liming – in der Scheide verschwinden, die er gewohnheitsmäßig auf seinem Rücken trug. Ein weiterer tiefer Atemzug – durch die Nase ein, durch den Mund aus – und dann versenkte Shi-ge beide Hände in dem blau umglühten Nichts. Yan jagte der alleinige Anblick einen Schauer über den Rücken.
Er wollte gar nicht wissen, wie sich dieses energielose Ding anfühlte. Aber wenn es wirklich in A-Yu seinen Ursprung hatte, dann war niemand besser geeignet als Shi-ge, um herauszufinden, was passiert oder wo ihr Bruder abgeblieben war. Selbst auf Yan, dem die Lichten Lehren in Fleisch und Blut übergegangen waren, wirkte der Gleichklang zwischen Xingshi und A-Yu fast ein wenig wie Magie. Shifu hatte ihm als Kind immer wieder erklärt, dass es nicht an der Blutsverwandtschaft lag, die die beiden teilten und er eben nicht; Yan war sich bis heute nicht sicher, ob er ihr wirklich glaubte.
Er steckte Feng und Xue ebenfalls weg und begab sich zu einer der unbeschädigten Konsolen, um die Datenspeicher der Mondstation zu durchforsten, während Shi-ge versuchte, einer Energiespur aus Nichts zu folgen. Vielleicht hatten sie Glück und diese Menschenräuber hatten zwar ihr Hangardeck, aber nicht ihr Archiv leergeräumt. Einen Versuch war es wert.
Wann? Wo? Wie?
Ganz genau weiß ich das noch nicht. Die „Ketzersbuhle“ ist noch nicht ganz fertiggeschrieben, und ich bin ein großer Fan, einer Geschichte die Zeit zu geben, die sie braucht, um zu wachsen. Und dann muss der Band natürlich auch noch durch Lektorat, Gestaltung und Satz …
Der erste Kurzroman der Titanide ist dagegen so weit fertig. Jetzt gilt es noch ein Reihen-Konzept zu entwerfen und zu überlegen, wie ich euch die Reihe am besten präsentiere. „Marketing-Kram“ also.
Ich bin noch unschlüssig, welches der beiden Bücher 2025 als Erstes herauskommen soll. Was meint ihr?