Ablegergeschichten: Roke und die Insel

Ablegergeschichten: Roke und die Insel

3. Januar 2021 0 Von Katharina Maier

Ende November ist meine Science-Fantasy-Erzählung „Der Sohn“ in unserer Anthologie „Dazwischengeschichten“ erschienen, und ich möchte euch heute ein wenig mehr darüber erzählen.

Als Überthema unsere Geschichtensammlung wählten wir die Frage, was alles geschehen kann, wenn Welten aufeinanderprallen – wobei das Wort „Welten“ sehr vielfältig interpretiert werden durfte. Ich für meinen Teil konnte kaum anders, als die Vorgabe wörtlich zu nehmen. Aus den „Welten“ wurden Planeten. „Suche zwischen den Sternen“ ist der Untertitel meiner Anthologie-Geschichte, die wie mein Zukunftsepos „Die Erste Tochter“ fantastische Elemente mit Science Fiction vereint. Obwohl – diesmal ist das Rückgrat der Geschichte so richtig, richtig „Science“. So intensiv recherchiert habe ich noch nie. Gleichzeitig ist die Geschichte aber auch inspiriert vom Persephone-Mythos – womit wir wieder bei der Mischung aus Science und Fantasy wären. 🙂

Heute möchte ich euch meinen „Sohn“ vorstellen und euch neugierig machen. Wie alle Erzählungen in „Dazwischengeschichten“ hat auch meine so etwa 40 Seiten – nicht zu lang und nicht zu kurz, würde ich sagen. Aber die Figuren, die sich in „Der Sohn“ entwickelt haben, faszinieren mich selbst so sehr, dass sie mich einfach nicht loslassen. Deswegen habe ich, inspiriert von Luna Day, mehrere „Ablegergeschichten“ zu „Der Sohn“ geschrieben, die ich heute mit euch teilen möchte.

Zuerst erschienen sind sie auf Instagram. Das habe ich 2020 für mich entdeckt und freue mich sehr über dieses – für mich neue – Schreib-Medium. Ich habe dort einiges vor. Aber das ist ein Thema für einen eigenen Blog-Eintrag. 🙂 Für den Moment entlasse ich euch in Rokes Universum!

(Und ja, es geht in der Erzählung auch ab in den Weltraum, selbst wenn in den „Ablegergeschichten“ wenig davon zu spüren ist)

Worum es geht: Mutter – Sohn – Untier

Das Leben auf der Insel ist einfach. Die Hänge sind grün und das Dorf hat keine Zäune. Roke und seine Mutter Tem leben schon lange dort. Das Inselvolk erzählt sich Geschichten darüber, wie einst eine Frau über das Wasser kam, mit einem weizenhaarigen Jungen an der Hand und der Weisheit der Götter in ihrem Herzen. Andere sagen, die Insel selbst hätte sich eine Geliebte genommen, ihr Unsterblichkeit geschenkt und einen goldenen Sohn gezeugt.

Roke ist das alles recht gleichgültig. Er hütet die Kinder der Insel und sieht ihnen beim Großwerden zu, und er lässt Vegetation sprießen, wohin er seinen Fuß setzt. Tem versucht, ihn im Zaum zu halten. Etwas anderes bleibt ihr nicht übrig. So lange leben sie nun schon verborgen auf diesem kleinen, blauen Planeten irgendwo in einem Nebenarm der Galaxie. Alles ist gut.

Bis eines Tages ein kosmischer Sturm über die Erde fegt und Roke von seiner kleinen, grünen Insel in die Tiefen des Weltalls reißt. Tems schlimmste Befürchtungen sind wahrgeworden: Das Untier hat sich ihren Sohn geholt. Also bricht sie auf, um den Tod zu finden, das Ende. Und sie ist nicht allein.

Roke derweil ist auch nicht allein. Und er findet etwas, womit er nicht gerechnet hat.

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