Sonnenblumen gelbe Wut

Sonnenblumen gelbe Wut

13. August 2023 0 Von Luna Day

Heute bekommt ihr eine kleine Geschichte zu lesen.
Dazu hat @book_journey_mb aufgerufen. Sie hatte die 1000 Follower erreicht. #würfledeinestory
Mit dem Würfel hat man seine Elemente erwürfeln müssen.
Bei mir haben die Würfelaugen diese Angaben hervorgesehen.

  • Sonnenblume
  • Parkplatz
  • Wut
  • Western → deswegen wird der Parkplatz zum Stall

Sonnenblumen gelbe Wut

Das Gezeter einer Frau hörte ich schon von weiten. Mein Blick ging zu dem Stall, in dem mein Mann Cole an unserer Kutsche arbeitete. Sollte ich ihn zur Hilfe holen? Ich schüttelte den Kopf. Er wäre eher genervt und sowieso sagen, geh du.
Über die Schulter sah ich zu meinen Kindern. Die Zwillinge schliefen und die Älteste las ein Buch. »Ich bin schnell vorne an der Straße, wenn etwas ist mit den Zwillingen, sag Papa Bescheid.«
Wie immer bekam ich nur ein Brummen als Antwort. Ich fragte mich, ob ich in ihrem Alter auch so war? Seufzend schüttelte ich den Kopf und lief zur Straße hinunter.

Auf der Straße

Schon von weiten konnte man die sonnenblumen gelbe Kutsche sehen. Auch die Frau im giftgrünen und edlen Kleid war deutlich zu erkennen. Ein Mann, ganz in Schwarz gekleidet, kniete vor ihr und hantierte an der Kutsche.
Ihr Gezeter, wie Halunke, Tunichtgut und Stümper waren noch freundlich ausgedrückt.
»Kann man ihnen helfen?«, fragte ich beim Näherkommen.
Bei ihrem bösen Blick, den sie mir nun zuwarf, wäre ich am liebsten zurückgezuckt. »Wegen dieses Subjekts eines schlechten Dieners haben wir ein Rad verloren.« Ihre Hände waren geballt und sie zitterte.
Sein Blick hingegen war auf die Kutsche gerichtet.
»Wissen Sie«, begann ich ruhig mit ihr zu reden, »ich wohne nicht weit weg, mein Mann, repariert unsere Kutsche auch immer. Lassen wir doch die Männer ihr Handwerk verrichten und wir Frauen gönnen uns einen Tee.«
Man sah an ihren Augen, dass sie mich musterte von oben bis unten.
»Ich habe auch frischen Kuchen.«
Das war anscheinend das magische Wort, sofort nickte sie. »Mein Schirm«, befahl sie Rüge.
Er griff hinein, zog an einem Stock am Eingang und ein hellgrüner Sonnenschirm kam am Ende zum Vorschein. »Entschuldigen Sie Madame.«
Dass sie sich nicht weiter mit ihm beschäftigte oder ihn an maulen konnte, sprach ich zu ihr: »Mein Name ist Elisabeth, wie darf ich Sie nennen?«
»Ebenfalls Elisabeth, Elisabeth Devenport.«
»Ah Mrs Devenport, schön, dass Sie endlich in unsere kleine Stadt gefunden haben.«
»Sie haben von mir gehört.« Sie wirkte überrascht.
Leicht nickte ich. »Sicherlich. Es kommt ja nicht oft vor, dass eine Lady in unsere Stadt kommt.« Davon mal abgesehen, fanden wir es sehr suspekt, dass Mister Devenport geheiratet hatte und wir sie nie zu Gesicht bekommen hatten. Zu oft hat er von seiner Frau geprallt. Das Gerücht ging schon sehr lange um, dass er nur log, um sich Heiratswillige vom Hals zu halten.
Sie begann zu lächeln, wir ließen die Sonnenblumen gelbe Kutsche hinter uns und sie folgte mir zu unserem Haus.
Gerade als wir unseren Hof betraten, kam mein Mann aus dem Stall und nickte uns zu.

Auf der Farm zurück

»Liebster«, sagte ich lauter und ging auf ihn zu. »Mrs Devenport hat ein Problem mit ihrer Kutsche, könntest du dem Diener zur Hand gehen?«
Er sah zu der Frau in Grün und runzelte die Stirn. Nachdem bejahte er es stumm. Er lief zurück in den Stall und einen Augenblick später klapperten Hufe auf dem steinigen Boden.
»Er redet wohl nicht viel?«
Seufzend lächelte ich. »Mein Mann ist schon immer etwas schwierig gewesen gegenüber fremden. Da muss ich von Glück reden, dass mein Mann und ich zur Schule zusammen gegangen sind. Ansonsten wäre ich sicherlich nicht hier, wo ich gerade bin.«
Wir gingen die Stufen hoch.
»Setzen Sie sich doch hier draußen hin, Mrs Devenport.«
»Hätten Sie eine kalte Limonade satt eines Tees?«
»Sicherlich.« Die Kleinen schließen immer noch und die Große hatte sich auch nicht wirklich bewegt. Ich nahm die Karaffe und ein Glas, brachte es nach draußen. Anschließen schnitt ich den Kuchen und reichte ihr ein Stück auf einen Teller.
Das Stück war schnell weg und sie begann zu plaudern. Es überforderte mich leicht, da ich dies absolut nicht gewohnt war, dass jemand mehr reden konnte als ich.
Beim dritten Stück erschien die sonnenblumen gelbe Kutsche auf dem Hof. Mein Mann und er Diener stellten die Pferde an die Tränke.

Später

Als es dämmerte und der Kuchen leer, verabschiedete sie sich. »Wir sehen uns, Elisabeth.«
Ich lächelte sie an. »Wie abgemacht, Elisabeth.«
Mein Mann stellte sich zu mir und winkte nur.
»Mister Devenport wird nicht viel zu sagen haben«, flüsterte ich ihm zu.
»Kenne ich«, meinte er nur darauf und legte den Arm um mich.
»Glaube mir, mein Liebster, sie ist schlimmer als ich.«
Er brummte etwas Unverständliches und gab mir einen Kuss. Er wird es erleben, wenn wir auf das Fest morgen gehen werden, auf das Elisabeth uns eingeladen hat.

Würfelt doch auch eine Kurzgeschichte 🙂

Mehrere Kurztexte von mir gibt es auf Instagram immer mittwochs, schaut doch vorbei. Mehr Informationen zu mir bekommt ihr hier oder auf meiner Homepage.